SPIELZEUGFREI

FÜR ELTERN
 
Für acht bis zwölf Wochen werden im Kindergarten die Spielsachen weggeräumt. So können die Kinder selber über ihre Zeit verfügen, ihren eigenen Rhythmus und ihre Fantasie entwickeln. Da weniger vorgegeben wird, übernehmen die Kinder auch mehr Verantwortung, für sich und für andere.

WORUM GEHT ES?

Kinder stärken bedeutet, den Kindern eigene Erfahrungen zu ermöglichen, ihnen nicht alles abzunehmen

und mit ihnen in Beziehung zu sein.


Das und viel mehr ermöglichen die spielzeugfreien Wochen im Kindergarten. Eine Reduktion der Materialien sowie weniger geleitete Lektionen erhöhen die Aktivität bei den Kindern - ganz getreu dem Motto: Weniger ist mehr!


Sowohl für die Kinder als auch für die Kindergartenlehrperson ist das Projekt «Spielzeugfreier Kindergarten» eine erlebnisreiche Reise, auf der es viel zu entdecken gibt.



WIE LÄUFT ES AB?

Seit 2005 werden die Lehrpersonen bei der Vorbereitung und Durchführung des Projekts von einer Fachperson von Akzent Prävention, Luzern und einer projekterfahrenden Lehrperson unterstützt. 


Einsteigen

Zusammen mit den Kindern werden die vorgefertigten Spielzeuge weggeräumt. Meist führt eine Geschichte die Kinder durch diesen Prozess. Regeln werden gemeinsam besprochen und ein Projektlied gelernt.


Projektphase

Während rund zehn Wochen sind die Kinder aktiv daran, ihre Ideen umzusetzen. Die Lehrpersonen unterstützen sie dabei, nehmen ihnen die Arbeit dazu jedoch nicht ab. Sie sind nah bei den Kindern dran, begleiten, motivieren, trösten und geben Halt. Rituale, wie Abschlusskreis, Befindlichkeitsrunden, Znüni etc. geben den Kindern die nötige Struktur. 


Abschliessen

Das Zurückholen der Materialien ist Teil des Projekts. Gemeinsam mit den Kindern wird vereinbart, welche Materialien/Spiele zurück in den Raum sollen. Die Kinder helfen dabei tatkräftig mit. Ihre Projektgeschichte rundet das Projekt ab. Die Kinder überlegen sich, was sie alles gebaut, gebastelt und gespielt haben und halten dies in einer kindsgerechten Form fest.


Ist das Projekt abgeschlossen, werden auch die Familien zu ihren Erfahrung und Beobachtungen befragt. Die Rückmeldungen von Familien sind wichtig und unterstützen die fortlaufende Projektentwicklung. 


Auch die Lehrpersonen werten ihre Projekterfahrungen mit anderen Fachpersonen zusammen aus.


«Ech ha Katz gspielt und es Kartonauto bastlet und viel gmalet. Das isch schön gsi.»

Fünfjährige


«Mer hed gfalle, dass ech ha chönne Znüni esse, wenn ech ha welle.»

Sechsjähriger


«Ich finde es toll, dass die Kinder ihre eigenen Ideen verwirklichen und sie in allen Bereichen viel fürs Leben lernen konnten.»

Pädagogin 


«Ich werde zukünftig als Lehrperson mehr Raum für Kreativität zulassen.»

Pädagogin


«Ich habe einige Kinder von einer ganz anderen Seite kennen gelernt.»

Pädagogin 


«Meine Tochter konnte ihre Kreativität mehr ausleben.»

Vater


«Die Spielsachen zu Hause wurden wieder mehr geschätzt. Neue Ideen kamen dazu und kein Karton blieb mehr ganz.»

Mutter