SPIELZEUGFREI
Für acht bis zwölf Wochen werden im Kindergarten die Spielsachen weggeräumt. So können die Kinder selber über ihre Zeit verfügen, ihren eigenen Rhythmus und ihre Fantasie entwickeln. Da weniger vorgegeben wird, übernehmen die Kinder auch mehr Verantwortung, für sich und für andere.
WORUM GEHT ES?
Kinder stärken bedeutet, den Kindern eigene Erfahrungen zu ermöglichen, ihnen nicht alles abzunehmen
und mit ihnen in Beziehung zu sein.
Das und viel mehr ermöglichen die spielzeugfreien Wochen im Kindergarten. Eine Reduktion der Materialien sowie weniger geleitete Lektionen erhöhen die Aktivität bei den Kindern - ganz getreu dem Motto: Weniger ist mehr!
Sowohl für die Kinder als auch für die Kindergartenlehrperson ist das Projekt «Spielzeugfreier Kindergarten» eine erlebnisreiche Reise, auf der es viel zu entdecken gibt.
WIE LÄUFT ES AB?
Die gesamte Projektumsetzung von Infoanlass über Weiterbildung, Elternanlass und Projektdurchführung bis Evaluation findet jeweils zwischen September bis ca. April statt.
Information
Kostenlose Infoveranstaltung jeweils im September (siehe Agenda).
Inhalte: Rahmenbedingungen, wissenschaftliche Erkenntnisse, Rollenverständnis, Lehrplanbezug, Herausforderungen, Erfahrungsberichte aus der Praxis (Fotos, Kurzfilm), Termine
Planung
Auf Grundlage der Infoveranstaltung entscheidet die Kindergartenlehrperson, ob sie das Projekt mit der aktuellen Klasse durchführen möchte.
Elterninformation
Die Lehrpersonen erhalten Vorlagen (PP-Präsentation, Kurzfilm etc.) für die Durchführung eines vorgängigen Informationsabends.
Projektbegleitung
Akzent unterstützt, zusammen mit einer erfahrenen Kindergartenlehrperson, die Lehrpersonen bei der Durchführung des Projekts. Die Projektbegleitung umfasst zwei Infoveranstaltungen und zwei Praxisgruppentreffen.
Den Lehrpersonen steht zudem eine Homepage mit diversen Planungshilfen zur Verfügung.
Einsteigen (ca. eine Woche)
Zusammen mit den Kindern werden die vorgefertigten Spielzeuge weggeräumt. Meist führt eine Geschichte die Kinder durch diesen Prozess. Regeln werden gemeinsam besprochen und ein Projektlied gelernt.
Projektphase (ca. zehn Wochen)
Tische, Stühle und Gestelle stehen im leeren Raum. Die Kinder bewegen den für sie neuen Raum. Spielideen entstehen, werden weiterentwickelt oder wieder fallengelassen.
Die Lehrpersonen unterstützen die Kinder bei der Entwicklung ihrer Spielideen, nehmen ihnen die Arbeit dazu jedoch nicht ab. Sie sind nah bei den Kindern, begleiten, motivieren, trösten und geben Halt. Die Rollenklärung sowie Aufgabenverteilung unter den Lehrpersonen sind geklärt.
Rituale, wie Abschlusskreis, Befindlichkeitsrunden, Znüni etc. geben den Kindern die nötige Struktur.
Abschliessen (ca. eine Woche)
Gemeinsam mit den Kindern wird vereinbart, welche Materialien/Spiele zurück in den Raum geholt werden. Häufig möchten die Kinder eine Ecke des Raums spielzeugfrei halten.
Die Geschichte rundet das Projekt ab. Anhand Fotos kann auf das Projekt zurückgeschaut werden.
Die Kindergartenlehrperson wertet das Projekt und die Erfolgserlebnisse mit den Kindern zusammen aus. Die Erfahrungen der Eltern zum Projekt werden anhand eines Fragebogens abgeholt.
Die Lehrpersonen reflektieren ihre gemachten Erfahrungen bei der Projektdurchführung und in ihrer Rolle als Spielbegleiter*in.
KOSTENANTEIL
CHF 80.- pro Kindergarten im Kanton Luzern
CHF 300.- pro Kindergarten in anderen Kantonen
«Ech ha Katz gspielt und es Kartonauto bastlet und viel gmalet. Das isch schön gsi.»
Fünfjährige
«Mer hed gfalle, dass ech ha chönne Znüni esse, wenn ech ha welle.»
Sechsjähriger
«Ich finde es toll, dass die Kinder ihre eigenen Ideen verwirklichen und sie in allen Bereichen viel fürs Leben lernen konnten.»
Pädagogin
«Ich werde zukünftig als Lehrperson mehr Raum für Kreativität zulassen.»
Pädagogin
«Ich habe einige Kinder von einer ganz anderen Seite kennen gelernt.»
Pädagogin
«Meine Tochter konnte ihre Kreativität mehr ausleben.»
Vater
«Die Spielsachen zu Hause wurden wieder mehr geschätzt. Neue Ideen kamen dazu und kein Karton blieb mehr ganz.»
Mutter
Fragen? Wünsche?
Unsere Erstberatungen sind kostenlos. Gerne gebe ich Auskunft oder erarbeite ein Angebot, das auf Ihre Institution zugeschnitten ist.