ÜBERGÄNGE

Übergänge zu bewältigen, gehört zu unserem Leben. Doch wie gelingen sie, ohne negative Folgen für die Gesundheit? Hier finden Sie Kurzfilme, Hintergrundwissen und Beratungsangebote für Übergänge in sämtlichen Lebensphasen

Die zahlreichen Übergänge im Leben sind vielseitig. Manchmal gelingen sie fast unbemerkt, manchmal sind sie von vielen Gedanken, Sorgen und Hoffnungen begleitet.


Aus Sicht der Suchtprävention bergen Übergänge Risiken, eine Sucht zu entwickeln. Andererseits bieten Übergänge Chancen, das Leben neu auszurichten und allenfalls ungesunde Verhaltensmuster zurückzulassen.


Mit einem Klick auf die Illustration erfahren Sie mehr über die jeweiligen Übergänge in den verschiedenen Lebensphasen. 

GEBURT

Ein Mensch kommt zur Welt, die vertraute und gemütliche Umgebung im Mutterleib muss verlassen werden. Eine neue, spannende aber sicherlich auch beängstigende Umgebung wartet. 


Ein Neugeborenes ist angewiesen auf ein verlässliches Umfeld, das es begleitet, schützt und pflegt. Feinfühlige Bezugspersonen sorgen dafür, dass es dem Kind an nichts fehlt, beziehungsweise, dass rechtzeitig Hilfe geholt wird.


Damit frisch gebackene Eltern dieser verantwortungsvollen Aufgabe nachkommen können, sind diese wiederum auf zeitliche, soziale und professionelle Ressourcen angewiesen. Wichtig für diese Phase ist eine Gesellschaft, die Verantwortung übernimmt.

CHANCEN

+ Aufbau von Vertrauen und gesunden Beziehungserfahrungen
+ Erste Selbstwirksamkeitserfahrungen

RISIKEN

– Vernachlässigung physischer und psychischer Bedürfnisse
– Entwicklungsverzögerung
– Aufbau ungünstiger Beziehungsmuster

EINTRITT IN BETREUUNG

Bald wird das Kind grösser und es kommt der Moment, in dem der gewohnte kleine Kreis der Familie erweitert wird. Das Kind wird nun von Kitamitarbeitenden, Tagesfamilien oder Verwandten betreut. Eine neue Situation, die Freude und Verunsicherung auslösen kann.


Viel Geduld und Zutrauen bei der Eingewöhnung sowie Feinfühligkeit der involvierten Erwachsenen machen diesen Übergang für den kleinen Menschen zu einem wichtigen Entwicklungsschritt. 

CHANCEN

+ Erweiterung des sozialen Umfelds
+ Autonomiezuwachs
+ Sprache, Motorik, Emotionsregulation, etc.

RISIKEN

– Fehlende Passung von Familie und Institution
– Verlust- und Trennungsängste

WECHSEL ZUR OBERSTUFE

Spätestens nach der Primarschule, wird von Kindern (mehr) Verantwortung abverlangt. Für den Schulerfolg sind nicht nur fachliche, persönliche und soziale Kompetenzen der Kinder gefragt.


Eltern benötigen Kenntnisse um Werte, Bildungsziele und Organisation der Schule. Im Sinne der Chancengleichheit braucht es Unterstützungsmöglichkeiten für Kinder, deren Eltern ein anderes Schulsystem kennen.


Verständnisvolle Lehrpersonen mit dem Wissen um jugendspezifische Themen tragen zudem viel zu einem Klima der Sicherheit und Orientierung bei.

CHANCEN

+ Problemlösefähigkeit
+ Selbstwirksamkeitserfahrungen

RISIKEN

– Stress
– Ausgrenzung

PUBERTÄT

Die Lebensphase Jugend ist gekennzeichnet durch einen einzigen grossen Übergang: Die Pubertät. Die Entwicklung einer eigenen Identität und Sexualität, das Knüpfen von autonomen Beziehungen sind wichtige Entwicklungsschritte in dieser Lebensphase. Grosse Veränderungen im Gehirn führen zu erhöhter Risikobereitschaft und einer Orientierung an emotionalen Erlebnissen. 


Vertrauensvolle Beziehungen zu erwachsenen Bezugspersonen und deren Interesse an der Lebenswelt sind wichtige Unterstützungsmassnahmen des Umfeldes. Auch wenn die Jugendlichen viele Zeichen senden, dass sie alles alleine meistern können und wollen, unterstützt das echte Interesse eine stabile Beziehung.

CHANCEN

+ Selbstverwirklichung
+ eigenes Netzwerk aufbauen

RISIKEN

– risikohafter Substanzkonsum
– Straffälligkeit

trennung der eltern

Eine Scheidung kann für Kinder belastend sein und negative Auswirkungen auf sie haben. Es ist wichtig, dass sich Eltern darüber bewusst sind und dass sie bemüht sind, die Belastungen für die Kinder so gering wie möglich zu halten. 


Dies kann durch offene Kommunikation, emotionale Unterstützung und die Sicherstellung einer stabilen und liebevollen Umgebung erreicht werden.

CHANCEN

+ emotionale Unterstützung
+ offene Kommunikation

RISIKEN

– Verlustängste
– Rückzug
– aggressives Verhalten

BERUFSEINSTIEG

Mit dem Ende der obligatorischen Schulzeit endet für Jugendliche eine Konstante, welche über Jahre den Alltag strukturiert und bestimmt hat. Mit dem Übertritt in eine Berufsausbildung beginnt ein neuer Abschnitt, welcher mit viel Autonomiezuwachs verbunden ist, aber auch Stress verursachen kann.


Unterstützend wirkt in dieser Phase, wenn Jugendliche Kenntnisse von ihrem neuen beruflichen Alltag haben. Mit Schnupperlehren oder einem vorgängigen Praktikum können die Jugendlichen Klarheit gewinnen. Dabei können sowohl die Eltern, die Schule als auch die zukünftige Arbeitgeberin unterstützen.

CHANCEN

+ Autonomiezuwachs
+ Selbstverwirklichung

RISIKEN

– Unklare Zukunftsperspektiven
– Leistungsdruck und Stress

AUSZUG DER KINDER

Der Auszug der Kinder ist für Eltern oft mit gemischten Gefühlen verbunden, wie der Trauer durch die Trennung, aber auch der Freude über die Entlastung. Für Eltern gehen mit diesem herausfordernden Übergang gleichwohl Chancen als auch Risiken einher. 


Halt gebende Faktoren in dieser Zeit sind tragfähige Beziehungen und ein Plan, den Alltag mit seinen neuen Aufgaben selbstbewusst anzugehen. Was bleibt ist eine Zukunft, die je nach Betrachtungsweise neu gestaltet werden muss, kann oder darf.

CHANCEN

+ Alte Muster loslassen
+ Wiederbelebung der Partnerschaft
+ Neuorientierung von Beziehungen

RISIKEN

– Sinnkrise
– Beziehungskrise

PENSIONIERUNG

Der Übergang vom Berufsleben in den Ruhestand verläuft nicht immer reibungslos. Die Pensionierung bedeutet nicht nur eine Neuausrichtung des Alltags, sondern oft einen sozialen Rückzug, finanzielle Einschränkungen und eine Reduktion der bisherigen Kontakte. Diese "Verluste" können zur Steigerung des Substanzkonsums und zur Abhängigkeit führen, welche mit gesundheitlichen Risiken verbunden sind. 


Um den Übergang in die Pensionierung erfolgreich zu bewältigen, sind tragfähige Beziehungen und soziale Kontakte zentral und hilfreich.

CHANCEN

+ Mehr Freiraum 
+ Neugestaltung des Lebensraums

RISIKEN

– Fehlende Tagesstruktur
– Einsamkeit

VERLUST VON NAHESTEHENDEN

Der Tod einer nahestehenden Person ist eine der schwierigsten Erfahrungen, die ein Mensch machen kann. Der Verlust geht oft mit einem Gefühl der Leere, Trauer und Verzweiflung einher. Manche Hinterbliebenen finden Trost im Austausch mit anderen Trauernden, während andere lieber alleine trauern. 


Es kann hilfreich sein, sich professionelle Unterstützung zu suchen, z.B. bei Therapeut*innen oder in einer Trauergruppe. Ratsam ist auch, mit Familienmitgliedern oder Freund*innen über den Verlust zu sprechen und sich während des Trauerprozesses selbst gut zu versorgen (genügend Schlaf, gesunde Ernährung, Zeit für sich etc.) 

CHANCEN

+ Neue Lebensgewohnheiten
+ Erweiterung / Veränderung des sozialen Umfeldes

RISIKEN

– Einsamkeit, Leere, Perspektivlosigkeit
– Verlust fester Strukturen
– Aneignung ungesunder Lebensweise

eintritt ins pflegeheim

Der Eintritt in ein Pflegeheim ist eine grosse Veränderung. Der Verlust der Selbstständigkeit, zunehmende Pflegebedürftigkeit oder das Fehlen von Unterstützungsmöglichkeiten zu Hause können Trauer auslösen. Gleichzeitig erhalten ältere Menschen professionelle Pflege und Betreuung, haben die Möglichkeit, an Aktivitäten und sozialen Veranstaltungen teilzunehmen und können neue Kontakte knüpfen.


Es ist hilfreich, den Eintritt in ein Pflegeheim als eine neue Lebensphase zu betrachten und sich auf die positiven Aspekte zu konzentrieren. Dazu gehört, sich Zeit zu geben, bis man sich an die neue Umgebung und die neuen Menschen gewöhnt hat.

CHANCEN

+ Neue Tagesstruktur
+ Soziale Eingebundenheit

RISIKEN

– Autonomieverlust
– Verlust von bekannten Strukturen