Gamen: Sonderausstellung im Gameorama
Auszug aus dem Artikel der Luzerner Rundschau vom 1. Dezember 2023
Verschiedene Fakten, Zahlen, Gameausschnitte und Audioaufnahmen zeigen Besucherinnen und Besuchern die Vielfalt der Gamingwelt. Beim Posten «sprichst du Game-isch?» gewinnt am Ende, wer die meisten Begriffe aus der Welt der Spiele richtig erklärt.
Um Dopamin geht es in der Gameindustrie, die jährlich ein Milliardengeschäft macht. In einer digitalen «Therapiesitzung» lernen Besucherinnen und Besucher die psychologischen Tricks kennen, die eingesetzt werden, um Gamerinnen und Gamer an ein Spiel zu binden.
Dass man nicht von heute auf morgen süchtig wird, sondern ein Prozess von Gebrauch, Missbrauch über Gewöhnung zur Sucht in Gang gebracht wird, lernt man beim Posten «Wie nah ist die Sucht?» und eine erfahrene Fachperson beantwortet Fragen über die Gamesucht, wie Angehörige reagieren können, die Schwierigkeiten über das Behalten der Kontrolle und über die vorhandene Unterstützung.
Im Zentrum der Ausstellung steht ein aufwändig bearbeitetes Hirnmodell. Am blinkenden Objekt erfahren Besucherinnen und Besucher, wie sehr das menschliche Gehirn das fortlaufende Gamen anfeuert und welche Disziplin ein gesundes Mass abverlangt.
Eintauchen in eine andere Welt
Doch was ist eigentlich das Reizvolle am Spielen? Dazu sagt Simone Ulrich, die bei «Akzent Prävention und Suchttherapie» für das Marketing und die Kommunikation verantwortlich ist: «Es ist das Eintauchen in andere Welt, das Ausprobieren neuer Rollen, das strategische Denken, das Trainieren der Geschicklichkeit und nicht zuletzt die Erfolgserlebnisse. Zusammengefasst: Games machen Spass – und werden bewusst so designet, dass wir möglichst viel Zeit mit ihnen verbringen möchten.»
Warum manche Menschen davon abhängig werden, erklärt Ulrich so: «Games helfen auch, sich abzulenken, Sorgen zu vergessen oder zu verdrängen. Das kann dazu führen, dass man anderes vernachlässigt und/oder selbst dann noch weiterspielt, wenn es negative Folgen für das Leben hat.»
Ausstellung spricht auch Nichtspielende an
Dabei sei die Sonderausstellung auch für Nichtspielende spannend, um Gamerinnen und Gamer besser zu verstehen. «Sie ist für Schulen, Familien und alle ab zehn Jahren geeignet», unterstreicht Ulrich und fasst den Kern von «Dopamin spielt mit!» zusammen:
«Besucherinnen und Besucher kennen beliebte Games und deren Faszination, tauschen sich über das Gamen und ihr gegenseitiges Wissen aus, kennen den physiologischen Ablauf einer Sucht sowie die Manipulationsmechanismen der Gameindustrie, reflektieren ihr Konsummuster sowie Suchtrisiko und kennen mögliche Hilfestellungen bei Spielsucht.»
Die Sonderausstellung dauert bis 31. Dezember 2024.